Willy Puchners Welt der Farben

Bezeichnung Wert
Titel
Willy Puchners Welt der Farben
Verfasserangabe
Willy Puchner
Medienart
Person
Auflage
2. Aufl.
Verlag
Ort
St. Pölten
Jahr
Umfang
[17] Bl. : überw. Ill. (farb.)
ISBN10
3-7017-2081-9
ISBN13
978-3-7017-2081-1
Schlagwort
Annotation
Faszinierender Einstieg in die Welt der Farben An die 1500 Seiten umfasst Goethes Schrift “Zur Farbenlehre'. Den Auslöser für dieses lebenslange Interesse am Wesen der Farben bildeten die ihn überwältigenden Farbwahrnehmungen auf seiner Italienreise 1786-88. Auch in Willy Puchners “Welt der Farben' sind es die von Fernweh geleiteten Schritte unter fremden Himmeln, die sein Farberleben geradezu bedrängen und ihn mit Empfindungen umfangen, die nach Ausdruck suchen. In seinen Büchern verdichtet Puchner das sinnliche Erleben seiner Reisen zu Bild- und Textcollagen, in denen bewusste Konstruktionen und Freiräume des Unbewussten einander die Bälle zuwerfen. Bereits im Materialbuch, das sich im Anhang zur “Sehnsucht der Pinguine' (1992) findet, stößt man auf dieses akribische Spiel mit der Komposition von Farbreihen, das sich im “Illustrierten Fernweh' (2006) fortsetzt, um in seiner “Welt der Farben' nun in den bestimmenden Mittelpunkt zu rücken. Seit Newton wissen wir, dass im reinen Sonnenlicht alle Farben gebündelt sind, um im Prisma oder im Regenbogen in ihrem ganzen Spektrum hervorzubrechen. Solche Spektren an Farben und Farbtönen komponiert Puchner hier speziell für verschiedene Länder, Städte und Orte. Auf jeweils einer Doppelseite finden wir zum Beispiel die Farben des Himmels, die Farben von Eis und Schnee, die Farben Indiens oder die Farben Japans, um am Ende über Frankfurt und Wien flugtechnisch wieder nach Hause zu gelangen. Im Unterschied zu den Farbtafeln der Maler sind Farben bei Willy Puchner keine gedeckten Flächen, sondern fließende Räume. So wie man Stimmungen nicht festhalten kann, ist auch hier jede Farbe eine Welt voller Nuancen und Verläufen. Diese Farben atmen und leben und tragen auch besondere Name, die den jeweiligen Ort kennzeichnen: Im Falle von Venedig z.B. reichen sie von Albinoni-Grün über Marco-Polo-Blau bis hin zu Veronese-Rot. Mit Hunderten solcher Farbbezeichnungen zündet Puchner ein Sprachfeuerwerk, das jeden Moderator einer Modenschau vor Neid erblassen lässt. 'Zum Reisen geboren, zum Zeichnen bestellt“, zeigt Willy Puchner in seiner 'Welt der Farben“, dass die inneren und äußeren Welten unendlich groß und von vielfältigen Sehnsuchtsräumen durchzogen sind. - Ein bedrängend schönes Buch, das behutsam und in Ruhe erschlossen werden will.