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Auf meinem Rücken wächst ein Garten

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Auf meinem Rücken wächst ein Garten
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Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/); Autor: Andrea Kromoser; Fido denkt sich Glücklichmacher für seinen Opa aus. Zum Beispiel Listen mit Dingen, die fröhlich stimmen. Fido, Fido, Fido, ergänzt der Großvater auf seiner Liste in schönster Sonntagsschrift. Die beiden sind ein gutes Team: Opa erzählt, was für ein kräftiger Bursche er früher war, während sein Enkel den zitternden Mann über den Zebrastreifen leitet. Birgit Unterholzner und Leonora Leitl zeichnen in Worten und Illustrationen ein Bild des liebevollen Opas, das gleichzeitig das Porträt eines verwirrten, alten Mannes ist. Eines Vaters, Großvaters, Ehemanns und Nachbarn, der in letzter Zeit immer öfters zornig schreit und tobt, dessen Ausbrüche den Erwachsenen Angst machen. Fido kann damit umgehen: Ich bin ihm nicht böse und schleiche ein paar Mal ums Haus. In ich-erzählender Funktion kommentiert der Junge alltägliche Ereignisse des Zusammenlebens wie auch die Gefühlslage seines Großvaters und zeigt damit den erwachsenen Figuren, was es heißt, Verständnis für andere Lebenssituationen zu haben. Demenz heißt das, sagt Mama. Opa schläft, steht auf, isst und atmet wie andere Menschen auch. Anders halt. Auf meinem Rücken wächst ein Garten ist ein Bilderbuch, das Zeit braucht. Auf den ersten Blick scheint die Geschichte aus Fragmenten zu bestehen, die sich auf den zweiten Blick zusammenfügen. Leonora Leitl collagiert, druckt, walzt und malt mit kräftig-strahlenden Farben, die auf zarte Striche und Strukturen treffen. Gemeinsam mit Birgit Unterholzners sorgfältig gewählten Worten entstehen aus Bruchstücken stimmige Gedankengänge, die Antworten geben, um neue Fragen aufzuwerfen und Erinnerungen Raum zu lassen. Fido notiert in seine Glücklichmachliste: die Hände in den Hosentaschen, kopfüber an einem Ast, eine Sammlung Glasmurmeln. Das Bild dieser Doppelseite zeigt Großvater und Enkelsohn kopfüber an einem Ast baumelnd. Aus Opas Taschen fallen Glasmurmeln. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html); Autor: Maria Schmuckermair; Fido pflegt eine sehr liebevolle Beziehung zu seinem dementen Opa. (ab 4) (JD) Opa hortet in seinem Zimmer scheinbar unnütze Dinge, geht im Pyjama spazieren, hält die schnurrende Katze für eine Frau, zieht drei Hosen übereinander an und pinkelt in Omas Wäscheschrank. "Der Friedel ist krank", sagen die Leute. Sein Enkel Fido liebt den manchmal schwierigen Großvater trotzdem heiß und geht mit ihm einfühlsam und liebevoll um. Gemeinsam erfinden der Opa und sein Enkel Listen mit Dingen, die fröhlich machen. Hand in Hand gehen sie über die Straße, damit das Herzklopfen des alten Mannes aufhört, oder sie besuchen den Hafen und winken den abfahrenden Schiffen nach. Als Dank bietet der kopfkranke Friedel dem kleinen Fido an, sich die schönen Blumen zu pflücken, die auf seinem Rücken wachsen. Diese zärtliche Geschichte über den verwirrten und vergesslichen Großvater und seinen hilfsbereiten Enkel, der sich "Fido, der Bärenbändiger" nennt, wird unterstützt durch äußerst sorgsam gestaltete Illustrationen. Jede Doppelseite enthält ein Bild, das die liebevolle Beziehung eindrücklich zeigt. Etwa den alten Mann und den Jungen in einer angedeuteten, dezent farbigen Sommerlandschaft, in der sie kopfüber träumend an einem Ast hängen. Oder die beiden im Schlussbild, wo sie vor dem nachtblauen Hintergrund eng aneinander gelehnt mit geschlossenen Augen die Phantasieblumen herbeiträumen. Dieses großartige Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren vermittelt auf besonders einfühlsame Weise, dass achtsamer, würdevoller Umgang mit dementen Menschen nicht bloß möglich ist, sondern tatsächlich glücklich machen kann. ---- Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp); Autor: Martina Koler; Poetisch, tiefsinnig und äußerst feinfühlig in Text und Bild beschreibt dieses besondere Bilderbuch die Beziehung zwischen einem Enkel und seinem Großvater. Bereits auf der ersten Textseite wird klar: Fidos Opa ist anders als andere Großväter. Er sammelt Schätze. Sein Bett ist bis zum Rand voll, er macht sonderliche Dinge, legt sich zum Schlafen unters Bett, sucht sein Zuhause, hält die Katze für eine Frau oder pinkelt in Omas Wäscheschrank. Und es ergeht ihm wie anderen Menschen auch: Einmal auf, einmal ab. Nur dass er tagein, tagaus helfende Hände braucht. Im Buch sind dies die helfenden Hände seines Enkels Fido, der seinem Opa mit viel Geduld, Verständnis und Herz bei Seite steht, ihn begleitet, wenn er sich fürchtet, Listen mit fröhlichen Dingen für ihn schreibt, Wegweiser an seine Zimmertür hängt und spürt, dass Opa ein bisschen aus dem Takt ist. In äußerst klaren, kurzen Sätzen erzählt die Südtiroler Autorin Birgit Unterholzner von Opa Friedel und seinem Enkel Fido, beschönigt nichts, lässt aber auch Witz, Humor und viel Freude anklingen und versteht es besonders, der wunderbar tiefen Beziehung zwischen den beiden Protagonisten viel Raum zu geben. Bereits beim Lesen entstehen Bilder im Kopf und lösen viel Verständnis und Empathie aus. Diese werden um ein Vielfaches bereichert durch die sehr poetischen Illustrationen Leonora Leitls, die das Geschriebene mit Fingerspitzengefühl ins Bild setzt und sich dabei unter anderem verschiedenster Drucktechniken und auch der Collage verschreibt. Warme Blautöne ziehen sich durch das gesamte Buch und schaffen auch den passenden Rahmen für die letzte Doppelseite, die einmal mehr die Innigkeit zwischen den beiden Hauptfiguren ausdrückt. ---- Quelle: Pool Feuilleton; Es gibt diese schönen Hybridbücher, die man unbedingt vorlesen muss, und wenn man sich dazu Enkelkinder ausleihen muss. Und wenn die Kinder gegangen sind, liest man diese Bücher für sich selbst als Pensionsfibeln. Birgit Unterholzner erzählt von einem Opa, der an manchen Tagen so skurril ist, dass es sogar dem Kind zu viel wird. Da hockt Opa im Bett und hat es mit Spielsachen und Devotionalien so voll gerammelt, dass er selbst kaum noch Platz hat, vernünftig darin zu sitzen. In der Nacht geht er im Pyjama spazieren und träumt laut von Kräutergärten und Maulbeerbäumen. Dann ist Opa wieder voll auf das Kind eingestellt, das diese ganze Geschichte in Übungsschrift aufschreibt. Der Opa kritzelt tapfer dazu: "auf Wolken spazieren", ehe er wieder müde wird und mit leeren Augen stumm zu schauen beginnt. Schräges Herzklopfen, Opa ist ein Angsthase, wenn er die Straße überqueren muss. Damit er sich zu Hause wohlfühlt, werden die Zimmer beschriftet, "hier wohnt Friedel, der fahrende Sänger". Selbst beim Spielen kann allerhand schief gehen, Sandburgen halten nicht, Träume von schönen Frauen sind sandig, Opa fängt wild herumzutoben an, bis ihm das Kind eine Beruhigungsfloskel ins Ohr flüstert: Wutopa! Natürlich tuscheln die Nachbarn, dass es mit dem alten Friedel irgend etwas hat und er aus dem Takt gekommen ist. "Demenz heißt das", sagt die Mama, da ist das Wort heraußen, das alles erklärt. "Pflück dir die schönsten Blumen, sagt Opa, sie sind für dich!" Birgit Unterholzer hat in beeindruckender Wiese das sogenannte reale Krankenbild mit der inneren Buntheit des Helden in Verbindung gebracht. Für das erzählende Kind ist dieser Erlebnisbericht mit dem dementen Opa etwas ganz Natürliches, das sich für alle Opis dieser Welt übertragen lässt, wenn sie seltsam ticken. Und es muss ja nicht Demenz sein, schräg zu ticken ist einfach notwendig, wenn man Opa ist. Die Illustration begleitet in einem Sergeant-Pepper's-Rausch die Figuren durch alle phantastischen und ornamentalen Blumenreiche, wahrscheinlich ist in einem guten Kopf einfach Farbe, die beruhigt oder stimuliert. Und für Erwachsene jenseits der Lesepädagogik ist es ein augenzwinkerndes Buch, wie man mit der anstehenden Eigen-Demenz zu Rande kommen könnte. Friedlich, beruhigend, easy und logisch. Helmuth Schönauer
EAN
9783854521907

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