Handbuch Empowerment und Heilpädagogik

Bezeichnung Wert
Titel
Handbuch Empowerment und Heilpädagogik
Untertitel
[keine Neuauflage]
Verfasserangabe
Georg Theunissen ; Wolfgang Plaute
Medienart
Sprache
Person
Auflage
[1. Auflage]
Verlag
Ort
Freiburg im Breisgau
Jahr
Umfang
359 S.
Schlagwort
Annotation
Aus dem Vorwort: Das vorliegende Handbuch verspricht wegweisende Anregungen für eine moderne Behindertenarbeit. Demnach gibt es Konzepte, die als antiquiert und überholt betrachtet werden können. Dies gilt für die traditionelle Heilpädagogik, für eine Behindertenhilfe, die sich dem orthodoxen klinischen Denken und Handeln verpflichtet fühlt und damit einer Medizinierung, Defizitorientierung und Besonderung behinderter Menschen verhaftet bleibt. Dieser Tradition werden heute Modelle gegenüber gestellt, die die Stimme von Menschen mit Behinderung in den Vordergrund stellen und sich an Menschenrechten orientieren. Im Zentrum dieser Neuerung steht die Selbstbestimmung behinderter Menschen, die unter anderem von der Elternvereinigung Lebenshilfe zur zentralen Leitidee für die Arbeit mit geistig behinderten Menschen erkoren wurde. Die Bedeutung dieses Bezugswertes ist unstrittig, allerdings steht er in der Gefahr wie viele andere Schlagwörter (Normalisierung, Integration...) missverstanden zu werden und zur Ideologie zu gerinnen. Denn Selbstbestimmung ohne Sozialbezug ist ein Torso. Daher haben wir in kritischer Distanz zur Selbstbestimmungsdebatte versucht ein Modell zu generieren, das Missverstände und Verkürzungen zu überwinden verspricht und als ein tragfähiges Konzept für eine zeitgemäße Behindertenarbeit gelten kann.
Diese verheißungsvolle Angelegenheit wird unter dem Stichwort Empowerment gehandelt, das schon seit einigen Jahren in der amerikanischen Sozialarbeit und Sonderpädagogik handlungsbestimmende Funktion hat und auf dem besten Wege ist auch hierzulande richtungsweisend zu werden. Natürlich ist auch Empowerment ein Modebegriff, der unverstanden bleibt, wenn eine Präzisierung fehlt. Unzweifelhaft ist die Selbstbestimmung ein zentrales Moment von Empowerment, zudem gibt es jedoch zwei weitere Bezugswerte, die sogenannte Verteilungsgerechtigkeit und die demokratische und kollaborative Partizipation, die untrennbar mit dem Autonomiegedanken verbunden sind und Empowerment als Vehikel zur menschlichen und politischen Emanzipation ausweisen. Im Lichte dieses Programms zählen nicht nur behinderte Menschen sondern auch Eltern behinderter Kinder als Experten in eigener Sache und somit zu wichtigen Partnern der professionellen Hilfe. Konsequenzen, die sich daraus für die Geistesbehindertenpädagogik und Soziale Arbeit ergeben, haben wir an einigen der wichtigsten Themen aufzuzeigen versucht:
# Wissenschaft und Forschung,
# Schule,
# Erwachsenenbildung,
# Eltern- und Familienarbeit,
# Wohnen und
# berufliche Arbeit.

Da die Kapitel über Eltern- und Familienarbeit und Schule zugleich Anregungen für die Bereiche der Frühförderung und vorschulischen Erziehung beinhalten, wurde aus rein äußerlichen Gründen (Länge des Handbuchs) auf eine besondere Abhandlung dieser beiden Themen verzichtet. Darüber hinaus können gesellschaftspolitische Bezüge wie auch die Thematik der Verhaltensauffälligkeiten und Psychischen Störungen vermisst werden. Tatsächlich sind wir darauf nicht näher eingegangen, da wir unnötige Redundanzen mit unseren anderen Schriften (insbesondere mit der Monografie Wege aus der Hospitalisierung. Empowerment mit schwerstbehinderten Menschen) vermeiden wollten. Wir sind überzeugt, dass unsere Leserschaft dies zu schätzen weiß... (Georg Theunissen, Wolfgang Plaute)

Altersbeschränkung
16