Strandbadrevolution

Bezeichnung Wert
Titel
Strandbadrevolution
Untertitel
Roman
Verfasserangabe
Kurt Palm
Medienart
Person
Verlag
Ort
Wien
Jahr
Umfang
254 S.
ISBN10
3-552-06337-4
ISBN13
978-3-552-06337-2
Annotation
Literarischer Flashback in die Siebzigerjahre. Wenn die Erwachsenen die natürlichen Feinde sind, die Schule nur Blödsinn lehrt, man in einer kleinen Provinzstadt lebt und die existenzielle Einsamkeit schwer zu ertragen ist, dann helfen nur noch Freunde, Musik, Bücher und Sex. Vor allem in den Sommerferien, in denen Mick eigentlich für die Französisch-Nachprüfung lernen sollte. Mick, er nennt sich so nach dem Stones-Chef, heißt eigentlich Ernst, aber das klingt natürlich uncool im Jahr 1972, noch dazu, wenn man die Haare lang trägt und sich auf Rockstar und Revoluzzer stylt. Auch die Freunde tragen Namen wie Hendrix, Candy oder Mü - eine Abkürzung für Müller. Sie lesen Camus und die Volksstimme, wettern gegen den Vietnamkrieg und hören Stones, Deep Purple und CCR. Um den örtlichen Spießern zu zeigen, dass es zur Revolution keine Alternative gibt, planen die Freunde eine Aktion im öffentlichen Raum, die aber vorerst durch eigene Blödheit vereitelt wird. Und dann sind da auch noch die Mädchen im Strandbad, die ziemlich von der Revolution abhalten. Desgleichen der Urlaub mit der Familie, den Mick in Jugoslawien verbringt. Nach einer etwas beschwerlichen Anreise mit dem alten Familienauto via Gastarbeiterroute bringt er für Mick doch noch die erhoffte sexuelle Beglückung. Währenddessen bahnt sich zu Hause aber für Candy, der doch noch zur revolutionären Tat geschritten ist, die Katastrophe an. Wobei es mit der Solidarität der Freunde nicht weit her ist. Als Parallelhandlung stellt der Autor in Vorblenden die tragisch verlaufende zukünftige Familiengeschichte Micks vor, wogegen die meisten Ereignisse im Sommer 1972 fast noch idyllisch wirken. - Humor, Satire, Tiefsinn und eine authentisch wirkende Wiedergabe des Zeitkolorits. In pointierten Szenen und Dialogen gelingt Palm eine Darstellung der Träume der (männlichen) Jugendlichen und des Scheiterns an der Realität. Sehr gerne empfohlen.