Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz

Bezeichnung Wert
Titel
Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz
Untertitel
von den Anfängen bis in das Jahr 2008
Verfasserangabe
Walter Höflechner. Unter Mitarb. von Ingrid Maria Wagner und Alexandra Wagner
Medienart
Sprache
ger
Person
Reihe
Reihenvermerk
1
Auflage
2., verb. und erw. Aufl.
Verlag
Ort
Graz
Jahr
Umfang
S. 435 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
ISBN10
3-7011-0149-3
ISBN13
978-3-7011-0149-8
Schlagwort
Annotation
Die Universität Graz wurde um 1585 im Auftrag des Landesfürsten von den Jesuiten eingerichtet und bis zur Aufhebung des Ordens im Jahre 1773 von diesem geführt. Ab der Mitte des 18. Jahrhunderts nahm der direkte staatliche Einfluss auf die Hochschulen zu und löste die kirchliche Dominanz ab, womit konkrete weltliche Interessen in den Vordergrund rückten, was zur Einrichtung der Juridischen Studien im Jahre 1778 im Fakultätsrang führte. Die weitere Entwicklung der Universität wurde durch die Degradierung zu einem Lyzeum eingeschränkt. Nach den napoleonischen Kriegen setzte eine Phase der Restauration ein, die 1827 zur Wiedererhebung zur Universität führte und mit der Revolution von 1848 und den dieser nachfolgenden Reformen in die Entwicklung einer Forschungsanstalt mündete, die als solche im Wege der Errichtung der Medizinischen Fakultät im Jahre 1863 stabilisiert wurde. Die folgenden Jahre beschieden der Universität eine geradezu stürmische Entwicklung. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendete diese Phase, und über Jahrzehnte beeinträchtigten Rückschläge unterschiedlichster Art das universitäre Geschehen: Deutschnationalismus, Parteienstreit und Antisemitismus nahmen breiteren Raum im akademischen Geschehen ein, wirtschaftliche Krisen führten zu schweren ökonomischen Einbrüchen bis hin zur Gefährdung des Fortbestehens der Universität. In der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges wurde der Tiefpunkt dieser durch mehr als drei Jahrzehnte Forschung und Lehre schwerstens beeinträchtigenden Periode in der Geschichte der Universität erreicht. Der Wiederaufbau nach 1945 suchte an die alten Traditionen und Ansprüche anzuknüpfen und bewirkte nach mühevollen Anfängen, dass die Universität im Verlaufe der 1960er Jahre wieder in etwa jene Dimension erlangte, die sie schon vor 1914 gehabt hatte. Die gesellschaftlichen Veränderungen erforderten Neuorientierung und Reformierung des Systems - ein Prozess, der letztlich bis heute anhält und weiterhin andauern wird, will die Universität einerseits ihre Identität als Universität im eigentlichen Sinne wahren und gleichzeitig den gerechten Anforderungen der Gesellschaft nachkommen. Das Universitätsgesetz von 2002 brachte eine grundlegende Veränderung der Organisationsform nach Recht und Inhalt, sodass die Universität neuerlich an einem Anfang steht.