Öffentliche Bücherei der Pfarre Bad Ischl

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Hitlers zweiter Putsch

Bezeichnung Wert
Titel
Hitlers zweiter Putsch
Untertitel
Dollfuß, die Nazis und der 25. Juli 1934
Medienart
Person
Verlag
Jahr
ISBN13
978-3-7017-3329-3
Schlagwort
Annotation
Der zweite Putschversuch der Nationalsozialisten in Wien und die Ermordung von Dollfuß. (GE) Kaum eine Geschichtsära wurde intensiver erforscht als das Dritte Reich. Trotzdem ist noch kein Ende der Forschungen in Sicht. Immer wieder kommen neue Dokumente ans Tageslicht oder vorhandene werden in neuen Zusammenhängen anders gesehen und neu interpretiert. Das ungebrochene Interesse hat wohl auch damit zu tun, dass trotz aller Erklärungen, Schuldzuteilungen und Darlegungen letztlich nicht verstanden werden kann, wie es zu einer derartigen Gleichschaltung ganzer Völker kommen konnte. Der österreichische Historiker Kurt Bauer hat sich innerhalb dieses beinahe unüberschaubaren Themenkreises speziell dem zweiten Putschversuch in Wien (der erste fand 1923 in München statt) durch die Nazis und der damit zusammenhängenden (wohl gar nicht geplanten) Ermordung des damaligen Bundeskanzlers Dollfuß am 25. Juli 1934 gewidmet. Sehr bemüht um strikt objektive Darstellung aller Fakten und korrekter Interpretation der Zusammenhänge, nähert sich Kurt Bauer dem Thema von zwei Seiten. Einmal geht es um den nicht gerade kleinen österreichischen Personenkreis aus Regierung und Administration, bei dem das braune Gedankengut auf fruchtbaren Boden gefallen war. Wer konnte wem noch vertrauen? Zum anderen ist es offensichtlich und kaum abzustreiten, dass Hitler und seine engsten Vertrauten beim Putschversuch ihre Finger aktiv im Spiel hatten, auch wenn dieses aus leicht nachvollziehbaren Gründen keiner der Akteure explizit in seinem Tagebuch vermerkt hatte. Man wusste ja nicht, ob der Schuss nach hinten losgehen würde. Und tatsächlich, aus Sicht der Nazis war alles so unglücklich verlaufen, dass Österreich nochmals eine kurze Gnadenfrist bekam. Kurt Bauers Abhandlungen gehen sehr ins Detail, sind aber keinesfalls ermüdend. Man könnte sich eher wie bei der Lektüre eines guten Krimis fühlen, wenn doch die Geschehnisse nicht so furchtbar traurig wären. Empfehlenswert für Jung bis Alt.