Öffentliche Bücherei der Pfarre Bad Ischl

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Der leise Atem der Zukunft

Bezeichnung Wert
Titel
Der leise Atem der Zukunft
Untertitel
vom Aufstieg nachhaltiger Werte in Zeiten der Krise
Medienart
Person
Verlag
Jahr
ISBN13
978-3-86581-807-2
Schlagwort
Annotation
äEmpathie ist eine Ressource, die wir im 21. Jahrhundert dringender brauchen als Seltene Erden oder Algorithmenô, meint Ulrich Grober in äDer leise Atem der Zukunft. Vom Aufstieg nachhaltiger Werte in Zeiten der Kriseô. Der Umweltjournalist spricht dabei vom Mitgefühl in einem erweiterten Sinne, mit den Nächsten wie den Fernsten, mit der belebten wie der unbelebten Natur. Grober sieht uns derzeit angesichts der sich häufenden Krisen in einer Art äSchockstarreô verharren. Für einen neuen Durchbruch zu einer nachhaltigen Zivilisation sieht er drei wesentliche Aufgaben: die Entwicklung eines Grundvertrauens in die eigenen Potenziale und Ressourcen, die Erfahrung aller Menschen von Selbstwirksamkeit und drittens den Aufbau einer tragfähigen, also änachhaltigenô Wertewelt. Letzterer spürt der Autor insbesondere nach. Wie schon in seinem Buch äÜbers Wandernô wählt er auch hier wieder die Perspektive eines Wandernden, der sich an verschiedenen Schauplätzen Deutschlands kundig macht. Seine Reise führt ihn in den Schwarzwald, wo vor knapp 200 Jahren Hauffs Märchen über äDas kalte Herzô - eine Allegorie über die Gier der damaligen Holzhändler - entstanden ist, in die Autostadt Wolfsberg, wo Grober dem Traum von der Geschwindigkeit und den Chancen von Entschleunigung nachspürt, sowie zu den Mystikern des Mittelalters, von denen wir etwas über Gelassenheit lernen könnten. Weitere Stationen sind ein Horizontobservatorium, das vor kurzem auf einer aufgelassenen Berghalde im Ruhrgebiet eröffnet wurde und für Grober ein äWahrzeichen für ein kommendes solares Zeitalterô (S. 20) darstellt, noch intakte Allmende-Wälder im Weserbergland, die Grober zu einem Gespräch mit einem Wikipedia-Autor, also einem Aktivisten der Wissensallmende, inspiriert. Schließlich führt der Weg zu PionierInnen einer Postwachstumsgesellschaft sowie einer neu zu gewinnenden Ernährungssouveränität, etwa den Begründer neuer Finanzierungsformen für die Landwirtschaft, Christian Hiß von der Regionalwert AG. Grobers äReiseberichteô sind bereichernd wie vielgestaltig, inspiriert von historischen und kulturellen Bezügen. Das Buch lebt vom Reichtum an Assoziationen und Gedankensplittern. Es macht Appetit auf den äMut zum Wenigerô im Materiellen, der mit der Vielfalt im Kulturellen und Geistigen belohnt wird. Hans Holzinger