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Ausapern

Kriminalroman

Lina Hofstädter

Buch

deutsch

Hofstädter, Lina (Verfasser/-in) DNB

Limbus

Innsbruck

2007

272 S.

978-3-902534-10-1

kart. : ca. Eur 15
30

Mord im Alpendorf: Krimispannung in den Tiroler Bergen.(DR) Laut Wikipedia versteht man unter "Ausaperung" das Abschmelzen der Schnee- und Eisdecke, so dass der darunterliegende Boden ganz oder teilweise zu Tage tritt. Der aus dem Alpinismus stammende Begriff findet vor allem in Wege- und Zustandsbeschreibungen in Hochgebirgsregionen seine Anwendung. Eine solche Zustandsbeschreibung liefert Lina Hofstätter hier ab, umgemünzt auf das nur oberflächlich konfliktfrei erscheinende Zusammenleben einer Dorfgemeinschaft. Umbres heißt das schmucke Tiroler Dorf, hinter dessen idyllischer Fassade es köchelt und brodelt. Freundlich und sanft startet Lina Hofstätters Kriminalroman: Kathi, ein aufgewecktes kleines Ding, verbringt die Weihnachtsferien bei Oma und Opa auf dem Land. Ihre kindlich naiven Beobachtungen bilden den Ausgangspunkte für ein Kriminal-Labyrinth, vorbei an einem mysteriösen Waffenfund im nahen Wäldchen bis hin zum wenig appetitlichen Fund einer waschechten Leiche. Bumm!! Jetzt rumst es ordentlich im Dorfgefüge. Verdächtig ist hier plötzlich fast jeder. So mancher hängt in der Geschichte mit drin. In die Kriegszeit zurückreichende Zwistigkeiten unter gewitzten Alten werden ebenso "ausgeapert" wie auch Ehe- und Lebenslügen. Schleimige Politiker aus der Bundeshauptstadt gspusetteln sich hier durch kristallklare Winternächte, das "Bäumchen-wechsel-dich-Spiel" beherrschen jedoch auch die Ortsansässigen perfekt. Die braunen Flecken der Vergangenheit kommen ans Tageslicht. Geschichten über Euthanasieprojekte im Dritten Reich und Zwangsarbeiter machen alsbald hinter vorgehaltener Hand die Runde. Skurril sind sie zum Teil gezeichnet, die Typen in diesem Roman, - bauernschlau greifen Sie in die polizeilichen Ermittlungen ein. Unterhaltsame und gefinkelte Lektüre. *bn* Barbara Rieder