Ohne Oma

Bezeichnung Wert
Titel
Ohne Oma
Verfasserangabe
Claudia Gliemann & Patrick Tritschler
Medienart
Sprache
Person
Auflage
Orig.-Ausg.
Verlag
Ort
Karlsruhe
Jahr
Umfang
32] S.
ISBN13
978-3-942640-02-2
Schlagwort
Annotation
Eine Aufarbeitung der mit dem Thema Tod verbundenen Emotionen ist im Bilderbuch in den letzten Jahren in vielen Facetten und mit Bravour geleistet worden. Umso herausragender scheint "Ohne Oma", das im Erzählen und kindlichen Erlesen einen völlig neuen, ungewöhnlich anderen Weg einschlägt. "Ohne Oma" lesen wir auf dem Cover. "Mit Oma", verbessert das Kind daneben, das mühelos das Bildzeichen über dem Titel liest, den unser texttrainiertes Auge in Buchfragen gerne ausblendet. Wiesengrün der Hintergrund. Mehr gibt es nicht zu sehen und zu lesen. Diese Ouvertüre sagt alles über den großen Spielraum zwischen mit und ohne, von dem das Buch, je nach Lesart, handeln wird. Ganz und gar minimalisiert auf zwei Farben, kurze Sätze und ein Piktogramm pro Seite trotzt das Buch dem Thema seine Geschichte und Geschichten ab, die bei aller Komplexität immer mit ganz einfachen Zusammenhängen beginnen. Kreisrund und gelb der Teller, ein Löffel daneben, dahinter blau. Wenn Oma das Lieblingsessen kochte, war es wohl ein toller Tag. Später der gleiche Teller in pink vor sonnengelb. Wer kocht hier nun für wen? Und wer freut sich darüber? Da gibt es Rituale wie den Nachmittag im Tiergarten. Erst wird der Zoo gemeinsam erkundet, dann ist die Oma im Rollstuhl und später in Gedanken dabei. So findet der Nachmittag seine erzählerischen und farblichen Variationen in den veränderten Lebenslagen. Da verändert sich nicht nur Oma, hier entwickelt sich behutsam auch die Erzählerstimme. Je länger man schaut, desto größer wird der Raum, den die Reduziertheit eröffnet und der ganz nach Belieben von den BetrachterInnen gefüllt werden kann. Wer lesen lernen möchte, muss vorher die Fähigkeit zur Abstraktion schulen. In seinem einzigartigen Spiel mit bekannten und erfundenen Piktogrammen bietet das rundum gelungene Buch über alles Erzählte hinaus auch noch eine ganz besondere Leseförderung. *ag* Katrin Maschke