Sowieso allein

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Sowieso allein
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Annotation: Eine Mädchenfreundschaft wird zur Abhängigkeit. Wann immer Lena versucht, sich ein wenig von Klara zu emanzipieren, wird sie von dieser unter Druck gesetzt. Gut beobachtet, realistisch beschrieben und sehr nervig! Rezension: Lena ist mit ihrem Leben unzufrieden, fühlt sich unverstanden und isoliert. Einzig die Musik von Kurt Cobain gibt ihr Halt. Hier fühlt sie eine Seelenverwandtschaft, die sie sonst nicht kennt. Bis sie nach einem Schulwechsel auf Klara trifft. Beide finden in ihren Familien keinen Rückhalt und sind überzeugt, ihren AlterskollegInnen überlegen zu sein. So schließen sie nach einiger Zeit Freundschaft. Allerdings ist Klara keine rücksichtsvolle Freundin. Lena ist für sie mehr Publikum und Zubehör. Und obwohl dies Lena bewusst ist, braucht sie lange, bis sie beginnt, sich zu lösen. Eine sehr realistische Beschreibung einer Freundschaft zweier pubertierender "Null Bock"-Mädchen. Zickig, nervig, oberflächlich und vor Selbstmitleid triefend. Gut beschrieben und stimmig. Die beiden - aus sehr unterschiedlichen familiären Verhältnissen stammend und trotzdem in ihrer Überzeugung, von niemandem verstanden zu werden, vereint - treiben ein wenig klischeehaft durch Beziehungen, kleinkriminelle Abenteuer und Langeweile. Die wechselseitigen Abhängigkeiten werden gut beschrieben. Störend finde ich allerdings, dass die Autorin versucht, Jugendslang zu verwenden und in diesem Bemühen scheitert. Einige Beispiele: Möse ist bei uns durchaus unüblich, meiner Erfahrung nach spricht kein Haschraucher von Gift, und die Bezeichnung Papers für "Trips" (die mit den hübschen Bildchen drauf) ist mir auch fremd. (Letztere Einwände werden von der Wiener Drogenberatung "Check it" geteilt.) Und nicht ganz klar ist die Zielgruppe. Ratlose Brüder? Betroffene? Entnervte Eltern? *ag* Kay Hansen
EAN
9783800054978