Als der Tod zu uns kam

Bezeichnung Wert
Titel
Als der Tod zu uns kam
Medienart
Person
Verlag
Jahr
ISBN13
978-3-7795-0312-5
Schlagwort
Annotation
Annotation: Eine sanfte und leise Annäherung an die Frage nach Leben und Tod, Trauer und Trost. Rezension: "Es gab eine Zeit, da kannten wir noch nicht einmal seinen Namen. Tod? Nie gehört. Es gab kein letztes Stündchen damals, es gab nur ein erstes, zweites, drittes, tausendstes ..." lässt Jürg Schubiger seine namenlose Protagonistin ihre Geschichte beginnen. Eine Geschichte, die von der ersten Begegnung mit dem Tod erzählt. Der Tod, der bei Schubiger weder brutal noch bösartig ist, stolpert - im wahrsten Sinne des Wortes - unvermittelt und ohne Vorwarnung mittenhinein in die kindliche Idylle. Doch was mit einem kleinen Sturz beginnt, endet in einer Tragödie: Der Übernachtungsgast Tod leidet an Schlaflosigkeit und zündet sich zum Zeitvertreib eine Zigarette an. Da ihn Unglück und Missgeschick auf Schritt und Tritt begleiten, kommt, was kommen muss: Er steckt sein Nachtlager und das gesamte Haus in Brand. Der kleine Bruder der Ich-Erzählerin kommt im Feuer ums Leben. "Wo ist sein Leben hingekommen?", rufen das Mädchen und seine Familie, als der kleine Bub tot vor ihnen liegt. Doch niemand - nicht einmal der Tod - kennt die Antwort. Er ist bestürzt über das Unheil, das er über die Familie gebracht hat und muss getröstet werden. Als er das Dorf schließlich verlässt, hat sich der Blick der Hinterbliebenen auf das Leben und dessen Wert radikal verändert: "Was der Tod damals zurückgelassen hat, ist das Leid, das Mitleid und der Trost." Jürg Schubiger nähert sich dem Thema Tod leise, behutsam und philosophisch. Sein Zugang ist warmherzig und versöhnlich, ohne sentimental oder kitschig zu sein. Der Text eröffnet neue und tröstliche Perspektiven, indem er den Blick auf die wichtigen Dinge im Leben lenkt. Der schmerzliche Verlust lässt die DorfbewohnerInnen zusammenrücken, das Miteinander und Füreinander entdecken und erleben. Indem der Tod nicht das personifizierte Übel sondern ein unheilvoller Pechvogel ist, verliert er ein klein wenig von seinem Schrecken. So erscheint es nur konsequent, dass Rotraut Susanne Berner dem Tod zwar eine triste aber keine erschreckende Erscheinung verleiht. Bei ihr kommt er nicht stereotyp als Sensenmann mit schwarzem Umhang, sondern barfuß daher. Auf seinem steingrauen, kartoffelförmigen Kopf trägt er das für Berner typische rote Tuch mit weißen Punkten. Seine Augen sind zwei schwarze Punkte, um die herum sich tiefe Sorgenfalten eingegraben haben. Traurig sieht er aus, der graue Mann. Die Ich-Erzählerin hingegen kann im letzten Bild schon wieder lächeln.
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